Alltagsgeschichten von Flughäfen

Alltagsgeschichten von Flughäfen

Organisatoren
Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften / Kunstuniversität Linz; Nils Güttler, Universität Wien; Carolin Liebisch-Gümüş, Deutsches Historisches Institut Washington; Britta-Marie Schenk, Universität Luzern; Alexandra Ganser, Forschungsplattform Mobile Cultures and Societies, Universität Wien
Förderer
Stadt Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
29.03.2023 - 31.03.2023
Von
Carolin Liebisch-Gümüş, Deutsches Historisches Institut Washington DC; Leontien Potthoff, Nordamerikanische Geschichte, Universität zu Köln

Flughäfen waren bis vor kurzem kein bevorzugter Untersuchungsgegenstand der Geschichtswissenschaft. Lange widmeten sich lediglich kleinere Subdisziplinen wie die Verkehrs-, Technik- oder Designhistoriografie der Geschichte von Flughäfen. Erst seit den letzten Jahren erscheinen vermehrt Arbeiten, die Flughäfen unter politik-, sozial-, wissens- oder umweltgeschichtlichen Fragestellungen untersuchen und sie damit tiefer in die Geschichte der sie umgebenden Regionen und Gesellschaften einordnen.1 An diese Entwicklung knüpfte die Tagung an, erprobte aber auch einen neuen Ansatz: Sie betrachtete Flughäfen aus dem Blickwinkel der Alltagsgeschichte. So eruierten die Tagungsteilnehmer:innen, wie das Alltägliche im Flughafenkosmos mit sozialen, politischen und transnationalen Prozessen zusammenhing und diese wiederum mitprägte und wie sich gesellschaftliche Entwicklungen, Krisen und Kontinuitäten an einem Ort auswirkten, der für viele Menschen kein Ausnahme-, sondern eben ein Alltagsort war und ist.

Durch den Fokus auf konkrete Akteursgruppen – darunter Obdachlose, Sozialarbeiter:innen, Gepäckträger:innen, Migrant:innen, und Tierpfleger:innen – forderten die Vortragenden die Darstellung von Flughäfen als Ausnahmeorte heraus. Sie argumentierten, dass Alltagsroutinen an Flughäfen durch schillernde Narrative von Jetset und Flugzeugentführungen verschleiert werden. Wie die Ausrichter:innen der Tagung betonten, soll dieser „Schleier des Exzeptionellen“ gelüftet werden. Vielmehr seien Flughäfen Orte, die gesellschaftliche Strukturen einerseits (re-)produzieren, zugleich aber auch einen ganz eigenen Alltag in einem hoch technisierten Umfeld kreieren. Die interdisziplinäre Natur der Konferenz, bei der neben (Zeit-)Historiker:innen auch Literatur- und Kulturwissenschaftler:innen, ein Künstlerkollektiv und der Archivar der Fraport AG Frankfurt auftraten, ermöglichte diesen neuen Blick auf Flughäfen.

Drei Vorträge beleuchteten Flughäfen als Alltagsorte von Migration. Dass Flughäfen in der BRD Orte der sozialen Auseinandersetzung in der Frage um Migrations- und Asylpolitik wurden, zeigte CAROLIN LIEBISCH-GÜMÜŞ (Washington). Im Zentrum standen der kirchliche Flughafensozialdienst und sein Fürsorgealltag auf dem Frankfurter Flughafen in den 1980er-Jahren. Der Flughafensozialdienst positionierte sich kritisch gegenüber der Asylpolitik und intervenierte zugunsten von Asylsuchenden am Flughafen, obgleich er eine ambivalente Position als Mediator zwischen dem Bundesgrenzschutz und den Geflüchteten innehatte. Liebisch-Gümüş bettete so den Flughafen in die breitere Asyldebatte der Bundesrepublik ein und zeigte auf, wie er in der Folge durch mehrere Gesetzesänderungen und Ausweitungen des Aktionsspielraums des Grenzschutzes zu einem umkämpften Ort der Migrationskontrolle wurde.

LAUREN STOKES (Evanston) fokussierte Schlupflöcher der Flucht in den Westen während des Kalten Krieges, wovon sich eines am Flughafen in Gander, Neufundland, auftat. Da Flugzeuge, die von Ostblockstaaten aus nach Kuba flogen, oft auf den Zwischenstopp zum Tanken angewiesen waren, entwickelte sich Gander zu einem Ort, an dem sich die Möglichkeit bot, bei der kanadischen Grenzpolizei Asyl zu erbeten. Davon machten nicht nur Bürger:innen aus Kuba, der DDR und anderen Ostblockstaaten Gebrauch, sondern auch Asylsuchende aus dem Mittleren Osten. Bei dem Versuch, derartige Fluchtversuche zu verhindern, trafen sich, so Stokes, das diktatorische Grenzregime der DDR und die restriktive Asylpolitik der westlichen Demokratie Kanada, wobei sich ersteres gegen „Republikflucht“ und letztere gegen Immigrierende aus dem Mittleren Osten richtete.

CAROLE MARTIN (München) erweiterte die migrationshistorische Perspektive durch eine literaturwissenschaftliche Analyse im Kontext des Vietnamkrieges. Damals stellten temporäre Eheschließungen zwischen US-amerikanischen Militärs und vietnamesischen Flüchtenden auf Flughäfen eine Möglichkeit zur Einreise in die USA dar, wovon die von Martin behandelte Kurzgeschichte „Bound“ aus Aimee Phans Roman „We Should Never Meet“ (2004) erzählt. In solcher Literatur erkennt Martin einerseits die Emanzipation migrantischer Perspektiven von der dominanten Geschichtsschreibung. Andererseits verwies sie auf die Grenzen literarischer Abhandlungen als historische Quellen. Zwar fand die Praxis der „Visums-Eheschließungen“ an Flughäfen zur Zeit des Vietnamkrieges tatsächlich statt, sie führte aber nicht zwangsläufig zu einer erfolgreichen Einreise.

Um den funktionalen Kern des Flughafens ging es in einem Panel zu Mobilität und Abfertigung. Der Archivar der Fraport AG, MARKUS GROSSBACH (Frankfurt am Main), betrachtete den Arbeitsalltag hinter der Abfertigung. Zum einen beleuchtete er die Gepäckträger, die durch die Erfindung der Gepäckwagen in den 1970er-Jahren unter Druck gerieten und eigenwillig auf die Konkurrenz reagierten, etwa indem sie Gepäckwagen versteckten. Zum anderen untersuchte Grossbach die Entwickler und Vermarkter der Gepäckwagen, die sich in die Nutzer:innen ihres Produktes, also in das Reisepublikum, hineinversetzen mussten. Dabei ließen sie sich von verbreiteten Geschlechtervorstellungen der Zeit leiten, beispielsweise indem sie Bilder von jungen Frauen zur Bewerbung der Wagen nutzten, während sie zugleich vermeintliche Probleme mit der neuen Technik seitens weiblicher Reisegäste antizipierten.

Im Anschluss nahm ANNETTE VOWINCKEL (Potsdam) Passagiere aus der DDR und der Bundesrepublik in den Blick, die in den 1970er-Jahren über den Flughafen Schönefeld reisen wollten, dann aber mit Störungen im Betrieb und Flugausfällen konfrontiert wurden. Die Beschwerdeeingaben dieser Personen, so Vowinckel, spiegeln Erwartungen, gar einen Anspruch auf eine reibungslose Mobilität wider, und wurden im Falle der DDR-Bürger:innen auch an den Staatsrahmen angepasst, sodass sich eine spezifisch sozialistische Art mit Beschwerden umzugehen erkennen lasse. Die Störungen beziehungsweise die Reaktionen darauf reflektieren die erwartete Normalität. In der anschließenden Diskussion wies Vowinckel darauf hin, dass Historiker:innen womöglich aufgrund ihrer Quellenfunde dazu neigen, eher auf die Störungen und Exklusionsmomente aufmerksam zu werden und dem fließenden Verkehr weniger Beachtung zu schenken. Wenn man aber die Frage beantworten wolle, welche Aufschlüsse uns Flughäfen beziehungsweise das Fliegen über moderne Gesellschaften geben, dürfe man deren inkludierende Effekte – also insbesondere die Demokratisierung von Mobilität durch das Massenflugzeitalter – nicht übersehen.

Wie werden Flughäfen und das Fliegen imaginiert und erzählt? Mit dieser Fragestellung warf ein Panel der Tagung einen literaturwissenschaftlichen Blick auf den Alltagsort Flughafen. ANNEGRET PELZ (Wien) lud auf eine Flugreise durch die europäischen Literaturen ein, von der Antike am Beispiel der Überlieferungen Menippus’ bis zur Gegenwart, anhand Galouyes’ „Simulacron-3“ (1964) und der darauf basierenden Verfilmung „Welt am Draht“ (Regie M. Fassbender, 1974). Sie thematisierte zunächst die mangelnde literarische Auseinandersetzung mit dem Flughafen als Handlungsort. Dieser trete in der Literatur eher flüchtig als Start- und Durchgangsort in Erscheinung, wobei der erzählerische Fokus dann auf dem Fliegen und dem Blick von oben liege. Die Fernsicht aus der Luft auf die Welt, so Pelz, biete die Chance zur literarischen Metareflektion und Selbstbegegnung, welche im Gegenzug auch für die Alltagsgeschichten von Flughäfen Anwendung finden könne.

ALEXANDRA GANSER (Wien) nahm in ihrem Vortrag über aktuelle US-Fernsehserien eine andere Form des Flughafens in den Blick: die Weltraumstation. Deren „Weltalltag“, so Ganser, sei in den fiktiven Serien vom Heldenmythos geprägt – die weinende Astronautin, die ihre Familie auf der Erde zurücklässt, wird zum Tropus. Drama und Emotion prägen die Geschichten aus dem Weltraumgehäuse, während soziale und ökologische Lagen wie der Ressourcenverbrauch und die Infrastrukturarbeiter:innen unsichtbar blieben. Ganser schlug auf Grundlage ihres Vortrags auch eine kulturtheoretische Fundierung des Verständnisses von Alltag auf der Tagung an, indem sie auf Michel de Certeaus Theorie verwies, dass erst Alltagshandlungen aus Orten – auch Flughäfen – Räume mit Sinn machen.2

Wer heutzutage an Flugverkehr denkt, dem fallen schnell Debatten über Umweltfolgen und die Klimakrise ein. Dass der Flughafen jedoch nicht nur ein Ort der Umweltzerstörung, sondern durchaus ein ambivalenter ökologischer Raum ist, zeigte das vorletzte Panel, das mit Tieren auf dem Flughafengelände, Tiertransporten sowie dem mit ihnen beschäftigten Personal weitestgehend unsichtbare Akteursgruppen in den Blick nahm. SUSANNE BAUER (Oslo), NILS GÜTTLER (Wien) und MARTINA SCHLÜNDER (Berlin) hoben in ihrem gemeinsamen Vortrag die Herausforderungen und Konflikte in der Abfertigung von Tieren hervor, die sich als Lebewesen im Spannungsfeld zwischen Fracht und Passagier bewegen. Diesen tierischen Passagieren stellten sie die Rettung verletzter Wildtiere und ein Tierheim am Rande des Flughafengeländes gegenüber, womit sie verdeutlichten, dass sich nicht alle Tiere in die Logiken des Flughafentransits und des globalen Handels einpassen ließen. Der Flughafen bildete insofern einen zu regulierenden Grenzraum zwischen globaler Tiermobilität und regionaler Fauna.

Den Blick auf Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt an Flughäfen anhand tierischer Akteure erweiterte SONJA DÜMPELMANN (Philadelphia) mit der Analyse weidender Schafe auf den Grasflächen von Flugplätzen. Neben der (historischen) Nutzung von Schafen als Mähmaschinen sowie Fleisch- und Felllieferanten zeigte Dümpelmann deren Symbolkraft als Signifikanten von pastoraler Idylle, Bodenständigkeit und Heimatnarrativen auf. Sie postulierte die Schafe auf Flugplätzen so als „Biotechniken der Naturalisierung“, die sich auch für Greenwashing-Versuche nutzen ließen.

Die Vorträge des letzten Panels befassten sich mit den Flughafenerfahrungen marginalisierter Gruppen in Deutschland und den USA. Inwiefern schlugen sich innergesellschaftliche Strukturen von Ungleichheit und Diskriminierung am Flughafen nieder? Und inwieweit wurde dieser auch zum Ort von Widerstand und Subversion? ANKE ORTLEPP (Köln) illustrierte anhand eindrücklicher Fallbeispiele die Kämpfe um die Aufhebung der Rassentrennung an US-amerikanischen Flughäfen in den Südstaaten, an denen die Jim Crow Laws galten. Erst durch zunehmende Proteste der Aktivist:innen sowie zahlreiche Klagen wuchs der Druck auf die Flughäfen, bis 1963 mit Shreveport der letzte US-Flughafen auf gerichtliche Anordnung die Rassentrennung aufhob. Flughäfen, so argumentierte Ortlepp, stellten einen wichtigen Schauplatz der Bürgerrechtsbewegung dar, da sie Zugehörigkeit zu bürgerlichen Idealen der Mobilität und Freiheit als Teile der Staatsbürgerschaft symbolisierten und zugleich Zugang zum kommerziellen Boom und Konsum der Nachkriegszeit bedeuteten.

Zum Abschluss ordnete BRITTA-MARIE SCHENK (Luzern) Alltagserlebnisse Obdachloser am Frankfurter Flughafen ein. Zunächst erläuterte sie, wie der „Ansturm der Obdachlosen“ auf den Flughafen ab 1991 mit ihm vorausgehenden sozial- und städtepolitischen Entwicklungen der Main-Metropole zusammenhing, woraus sie die Notwendigkeit ableitete, Flughäfen als integrale Teile des städtischen Raumes zu verstehen. Den Obdachlosen stellte Schenk den Flughafen-Schutzdienst, den Security-Dienstleister des Flughafens, gegenüber, der eine Arbeitsgruppe „Wohnsitzlose“ einrichtete und für Wegweisungen und Hausverbote zuständig war. So offenbarte Schenk den Flughafen als exklusiven Raum, an den sich Obdachlose allerdings strategisch anpassten, etwa wenn sie sich ausgestattet mit Koffern unter die Menge der Reisenden und Wartenden mischten, um nicht aufzufallen.

Alle Vorträge der Tagung unterstrichen mit ihren gruppen- und ortspezifischen Einordnungen, dass die oft zitierte These des Ethnologen Marc Augé, Flughäfen seien non-lieux, also gleichförmige, hypermoderne, anonyme und von lokalen Kontexten entwurzelte Sonderwelten, einer historischen Perspektive nicht standhält.3 Vielmehr hängt die Frage, was Flughäfen als soziale Räume ausmacht, von der Akteursgruppe ab, durch die man den Flughafen betrachtet.

Dass Flughäfen global vernetzte, aber zugleich sehr lokal wirksame Orte sind, betonten auch OLE FRAHM und TORSTEN MICHAELSEN (Frankfurt am Main) vom Künstlerkollektiv LIGNA in ihrem Videobeitrag, der Besucher:innen des Frankfurter Flughafens per Smartphone zu Flughäfen in anderen Weltregionen mitnahm und sie mit den dortigen, historisch gewachsenen, ökologischen und sozialen Problemlagen konfrontierte: von Porto Alegre, wo die Fraport AG mehrere Tausend Anwohner:innen für den Ausbau der Flughafenfläche umsiedelte, über Yaoundé, wo Regenwälder Kautschukplantagen weichen, was auch der Reifenproduktion für Flugzeuge dient, bis Osaka, wo ein Flughafen allmählich im Meer untergeht.

Die Tagung bot ein intellektuelles Experimentierfeld für die Frage, wie Alltags- und Flughafengeschichte produktiv zusammenkommen können. Nicht an allen Stellen der Tagung war der Alltagsbegriff klar definiert; zuweilen wirkte er verschwommen. Umso wichtiger war der Hinweis einer Teilnehmerin, dass Alltag keinesfalls als Anekdote misszuverstehen sei, führe er doch weg vom Episodenhaften und hin zu den Routinen und Systemen, die den Flughafen prägten. Nimmt man das Potenzial der Alltagsgeschichte ernst – dass diese das Verhältnis von Akteur:innen und größeren Strukturen offenlegen kann – so zeigen sich im Alltag unterschiedlicher Personengruppen am Flughafen die Krisen, Herausforderungen und Exklusionsmomente, aber auch die Verheißungen und Chancen von Massenmobilität für moderne Gesellschaften. Zugleich zeigt der Alltag derer, die nicht reisen, sondern am Flughafen arbeiten, in welchen urbanen, regionalen und gesellschaftlichen Strukturen die Abfertigung von Massenmobilität verankert ist. Selbst der Alltag von Randgruppen, die sich temporär am Flughafen aufhalten, wird indirekt durch das Primat der Mobilität geprägt. Womöglich sind das auch Antworten auf eine der zentralen Fragen, die während der Tagung diskutiert wurden: Was macht den Alltag am Flughafen besonders und was unterscheidet ihn von anderen Transitorten? Eine Teilnehmerin schlug vor, es sei die Tatsache, dass globale Mobilität dort auf engem, durchstrukturiertem Raum technisch kuratiert, abgefertigt und kontrolliert werde. Und womöglich, so warf eine:r der Organisator:innen ein, ist der Flughafenalltag daher gar nicht das Gegenteil von Krise und Ausnahme; vielmehr scheint die Ausnahme am Flughafen Alltag zu sein.

Konferenzübersicht:

Thomas Macho (Wien): Begrüßung des IFK

Nils Güttler (Wien), Carolin Liebisch-Gümüş (Washington), Britta-Marie Schenk (Luzern): Einführung

Panel 1: Flucht und Migration

Moderation: Alexandra Ganser (Wien)

Carolin Liebisch-Gümüş (Washington): Umstrittenes Asyl „an vorderster Front“. Der Frankfurter Flughafensozialdienst und die bundesdeutsche Asyldebatte (1980-1993)

Carole Martin (München): „Just a Trick“. Temporäre Eheschließungen am Flughafen in vietnamesisch-U.S.-amerikanischer Flüchtlingsliteratur

Künstlerischer Beitrag

Moderation: Britta-Marie Schenk (Luzern)

Ole Frahm und Torsten Michaelsen (LIGNA Künstlerkollektiv, Frankfurt am Main): The Passengers

Panel 2: Mobilitäten und Abfertigung

Moderation: Nils Güttler (Wien)

Annette Vowinckel (Potsdam): Von fehlgeleiteten Koffern und verspäteten Passagieren. Alltag und Störung im DDR-Flugbetrieb der 1970er-Jahre

Markus Grossbach (Frankfurt am Main): Wer hat’s erfunden? Oder, können Gepäckträger und Gepäckwagen je Freunde werden?

Lauren Stokes (Evanston, IL): The Stasi goes to Canada. Everyday Defection at Gander Airport, Newfoundland

Gespräch mit dem Leiter des Fraport Archiv

Moderation: Carolin Liebisch-Gümüş (Washington)

Markus Grossbach (Frankfurt am Main): Gespräch über das Archiv der Fraport AG

Panel 3: Imaginationen und Fiktionen

Moderation: Britta-Marie Schenk (Luzern)

Annegret Pelz (Wien): Flugplatz. Startpunkt literarischer Imaginationen

Alexandra Ganser (Wien): Alltagsgeschichten im Weltraumgehäuse. US-Fernsehserien des Second Space Age

Panel 4: Wissen und Umwelt

Moderation: Karin Harrasser (Wien)

Susanne Bauer (Oslo), Nils Güttler (Wien) und Martina Schlünder (Berlin): VICs (Very Important Cargo). Tiere als Passagiere und Tierrettung am Frankfurter Flughafen

Sonja Dümpelmann (Philadelphia): Von Schafen, Gras und Flugzeugen

Panel 5: Ungleichheit und (Un-)Sichtbarkeit

Moderation: Carolin Liebisch-Gümüş (Washington)

Anke Ortlepp (Köln): Race, Space, and Mobility. Die Aufhebung der Rassentrennung an amerikanischen Flughäfen

Britta-Marie Schenk (Luzern): Ein unsichtbarer Alltag? Obdachlose am Frankfurter Flughafen (1990er- bis 2010er-Jahre)

Anmerkungen:
1 U.a. Nils Güttler, Alles über das Fliegen. Eine politische Wissensgeschichte des Frankfurter Flughafens, Berlin/Wien 2020; Anke Ortlepp, Jim Crow Terminals. The Desegregation of American Airports, Athen 2017; allgemein: Nathalie Roseau, Learning from Airports’ History, in: Mobilities in History 4 (2013), S. 95-100.
2 Michel de Certeau, Kunst des Handelns, Berlin 1988.
3 Marc Augé, Non-places. An Introduction to Supermodernity, London/New York 1995; vgl. Janet R. Bednarek, Place or Non-Place. The Relationship between Cities and Their Airports, in: Journal of Urban History 45/2 (2018), S. 1-7.